Kinder beten den Rosenkranz

Die Welt verändern

SCHWANDORF (mb/sm) – Das weltweite päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ hat eine positive Bilanz seiner Gebetsaktion „Eine Million Kinder beten den Rosenkranz“ am 18. Oktober gezogen: In 140 Ländern haben über 840 000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene daran teilgenommen. Die Zahl umfasst die Registrierungen auf der offiziellen Internetseite der Kampagne, sodass die tatsächliche Teilnehmerzahl noch höher sein dürfte. Auch in Deutschland haben sich über 7900 Beter auf der Webseite von „Eine Million Kinder beten den Rosenkranz“ re­gistriert – so viele wie noch nie zuvor. Der deutsche Zweig von „Kirche in Not“ hatte zu einer Veranstaltung mit dem Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer in die Wallfahrtsbasilika „Unsere Liebe Frau vom Kreuzberg“ in Schwandorf in der Oberpfalz eingeladen, die von Radio Horeb deutschlandweit übertragen wurde.

Auf Initiative der Schulstiftung des Bistums Regensburg waren Kinder und Jugendliche mit ihren Eltern und Großeltern in die fast vollbesetzte Kirche gekommen. In seinen Rosenkranzbetrachtungen lud der Leiter der Missionarischen Pastoral im Bistum Regensburg, Monsignore Thomas Schmid, die Kinder auf eine Weltreise zu den Marienbildern von Fatima, Tschenstochau, Lourdes, Guadalupe und Kibeho ein. Die Gesätze des freudenreichen Rosenkranzes wurden dazu passend von Kindern auf Portugiesisch, Polnisch, Französisch, Spanisch und Englisch vorgebetet. Am Stand von „Kirche in Not“ durften sich die Besucher für dieses Vorhaben anschließend kostenlos Rosenkranz-Päckchen und Prayerboxen abholen.

Als einen „besonderen Freudentag“ für die Pfarrei bezeichnete der Prior des örtlichen Konvents der Unbeschuhten Karmeliten Pater Francis Lawrence OCD diese Aktion. Er dankte besonders der Katholischen Schulstiftung mit Direktor Günter Jehl an der Spitze für die Vorbereitung sowie den Schülerinnen und Schülern, Lehrern und Eltern. Bischof Voderholzer erinnerte in seiner Begrüßung an den Satz von Papst Franziskus: „Wo eine Million Kinder den Rosenkranz beten, da wird die Welt verändert.“ Außerdem empfahl er, neben den fünf Marienbildern den Blick auch auf das Maria-Hilf-Bild in der Wallfahrtsbasilika zu richten. Schließlich solle, so der Bischof, diese besondere Rosenkranzandacht auch dem Frieden in der Welt dienen.

Die Rosenkranzgesätze beleuchten das Wirken Jesu und markieren die zentralen Aspekte des christlichen Glaubens: Weihnachten, Karfreitag und die österliche Vollendung. Diese Botschaft vermittelte Bischof Rudolf Voderholzer in seiner Predigt beim anschließenden Pontifikalgottesdienst. Der Bischof erwähnte, dass er bei seinen Pastoralbesuchen stets den Ministrantinnen und Ministranten den sogenannten Regensburger Rosenkranz schenke, verbunden mit der Bitte, an ihn zu denken, sowie mit einer kleinen Gebrauchsanweisung. Denn die richtige Anwendung sei wichtig, also das gleichzeitige Gleiten der Perlen durch die Finger und das Beten der einzelnen Gesätze, die auf Szenen aus dem Leben Jesu hinweisen. Und das Ganze müsse man auf sich wirken zu lassen. Bischof Rudolf wies auf die traditionellen drei Rosenkranzinhalte (freudenreicher Rosenkranz – Weihnachten; schmerzhafter Rosenkranz – Passion, Karfreitag; glorreicher Rosenkranz – österliche Vollendung) hin und erklärte auch die jüngste Gruppe von Rosenkranzgeheimnissen, den lichtreichen Rosenkranz (Wundertaten, Einsetzung der Eucharistie usw.). 

„Bei der Betrachtung und Lektüre der Bibel sind noch viele weitere eigene Rosenkranzgesätze denkbar. Bilder aus dem Neuen Testament werden damit lebendig“, motivierte Bischof Rudolf die Gottesdienstbesucher, besonders die Kinder und Jugendlichen, zu entsprechender Kreativität. Doch er gab auch zu, dass das Beten des Rosenkranzes „zwar ein einfaches, zugleich aber schweres Gebet“ sei. „Man muss zur Ruhe finden, die Gedanken sammeln und diese in Verbindung mit dem Wirken Gottes bringen“, empfahl er. Grundsätzlich seien individuelle Rosenkranzgesätze für das private Gebet, bei öffentlichen Rosenkranzandachten stünden die bekannten Gesätze im Mittelpunkt.

26.10.2022 - Bistum Regensburg